Stefan Münzer - piano, composition, Jan Oestreich - double bass, Christian Fischer - drums
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T E A M
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I N F O - G E R M A N (English notes come through Bandcamp)
"Utopia" ist eine Kombination aus freien Improvisationen und gemeinsam bearbeiteten Kompositionen. Allem begegnet das Stefan Münzer Trio mit gleicher Neugier im Moment des Musizierens und vereint so die acht Titel des Albums in improvisatorischer Weise zu einem großen Bogen.
"First Light" öffnet den gemeinsamen musikalischen Raum und beginnt, ihn auszuloten – und es fühlt sich an, als würde sich das gesamte Album aus dem allerersten Akkord heraus entfalten. Immer ist dabei hörbar, wie das Trio eines von gleichberechtigten Musikern ist, die besonders am Gemeinsamen und den während des Improvisierens entstehenden musikalischen Beziehungen interessiert sind. Zwar interagieren sie im Verlauf des Albums oft aus den traditionellen musikalischen Funktionen und Rollen heraus, die mit ihren Instrumenten verbunden sind, doch auch darin bleiben sie immer Gleichberechtigte in diesem forschenden, erkundenden Modus, in dem das Musizieren aus dem In-Beziehung-Treten heraus entsteht und Kraft schöpft. Gemeinsam entsteht und verschwindet immer wieder Puls und Groove, fächert sich der Klang in die Breite auf, vereint er sich zu Ostinati verschiedenster Natur und Intensität, wird mal kompakt und dicht, laut und wild, weit und fließend, zart und vereinzelter.
Von "First Light" aus begibt sich das Trio in "Cape Town" in die Auseinandersetzung mit einer immer nach Auflösung strebenden (aber wohl nie dort ankommenden) Tonalität mit einem daraus erwachsenen Thema und Groove, experimentiert dann besonders mit dynamischen, rhythmischen, harmonischen und klanglichen Intensitäten und Qualitäten um einen Zentralton im komplett improvisierten "Break Through", beleuchtet und umkreist in den beiden "Preludes" ein musikalisches Material und daraus hervorgehendem Thema quasi von verschiedenen Entfernungen und Perspektiven aus und macht dann "Inner Rain" zu einem strahlenden Ruhepunkt, von dem aus es in "Study for Improvisation IV" über einem 11tönigen aufsteigenden Motiv ein dichtes polyphones, polyrhythmisches und polytonales Netz aufspannt.
Man kann sich beim Hören gut vorstellen, wie vielfältig die musikalischen Wurzeln und Prägungen der drei Musiker sein müssen und wie stark Stefan Münzers improvisatorischer und kompositorischer Weg durch die Auseinandersetzung mit verschiedensten Strömungen der Neuen Musik und des Jazz geprägt wurde. Doch im letzten Stück des Albums, dem luftig schwingenden und im Klaviersolo intensiv treibenden "Fragment", verneigen sich die drei bewusst vor der langen Tradition von Jazz-Piano-Trios wie vor allem derjenigen von Bill Evans – und runden mit dieser Referenz den Einblick in ihre Erkundungen des musikalischen Raumes ab.
Das Stefan Münzer Trio macht die Qualität des Daseins, die mit dem Erkunden und dem auf- und zueinander Beziehen beginnt, als Qualität des Musikerlebens hörbar. Eine Utopie als etwas jederzeit Mögliches und nicht fern in der Zukunft Fiktives, das jederzeit die Welt und uns selbst verwandeln kann.